Strahlentherapie

Das diffuse intrinsische Ponsgliom ist wie viel andere Arten von Hirntumoren nicht operativ entfernbar, da es in gesundes, lebensnotwendiges Gewebe infiltiert und eine operative Entfernung nicht ohne Verletzung diesen gesunden Gewebes stattfinden kann. Da auch eine standard Chemotherapie auf Grund der Blut-Hirn Schrank, die die Aufgabe hat,gefährliche Stoffe vom Hirn fernzuhalten, nicht wirkt, wird bei vielen Hirntumorefällen und bei fast allen DIPG Fällen Strahlentherapie eingesetzt.


Wie funktioniert eine Strahlentherapie?


Durch fokussierte, hochenergetische Röntgenstrahlung (Photonen = kleine Energiepakete) werden im Gewebe teilweise direkt, teilweise indirekt Brüche an der Erbsubstanz der Zelle (DNA) erzeugt. Es entstehen Fehler im Zellteilungsprogramm, die sich während der wiederholten Strahlenbehandlungen häufen, sodass die Zelle die Fähigkeit zur Teilung verliert und schließlich abstirbt (Nekrose). Dieser Effekt tritt verzögert erst einige Tage bis Wochen nach der Bestrahlung auf, eben erst dann, wenn die Tumorzelle eine Teilung versucht.


Für gesunde, ruhende Zellen, wie wir sie im erwachsenen Gehirn überwiegend finden, sind Brüche in der DNA ohne Bedeutung. In gesunden Zellen erkennen zudem körpereigene Reparaturenzyme die DNA-Veränderungen und sorgen dafür, dass sie repariert werden. In Tumorzellen sind solche Reparaturenzyme kaum vorhanden. Daher wirkt die Strahlentherapie also selektiv bei Tumorzellen, gesunde Zellen können sich wieder erholen.


Vor der Bestrahlung wird für den Patienten eine Maske angefertigt. Dabei handelt es sich um eine wenige Millimeter dicke Plastikfolie, die in einem Wasserbad dehnbar gemacht und so dem Gesicht des Patienten sehr genau angepasst werden kann. Da diese Maske für die Zeit der Bestrahlung am Bestrahlungstisch befestigt werden kann, ist es mit vergleichsweise einfachen Mitteln möglich, den Kopf immer in genau derselben Position zu lagern. Außerdem können die für die Bestrahlung notwendigen Markierungen auf der Maske und müssen nicht mehr im Gesicht des Patienten angebracht werden.


Häufige Nebenwirkungen der Strahlentherapie können Haarausfall, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Hautreizungen sein.


In ca. 70% der DIPG Fälle stellt sich nach der Bestrahlung eine mehrmonatige Besserung der Symptome ein, da der Tumor schrumpft.


Oftmals werden die Patienten nach Progress des Tumors ein weiteres Mal bestrahlt. Ob dies in Frage kommt, hängt vom Zustand des Patienten ab. Die 2. Bestrahlung findet immer häufiger Anwendung.


Quelle: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/strahlentherapie-bei-krebs.html

Bestrahlungstisch
Bestrahlungstisch
Bestrahlungsmaske
Bestrahlungsmaske